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Wie passiert ein Dumping?

http://www.netdoktor.de/symptome/dumping-syndrom/

 

Als Dumping-Syndrom bezeichnet man eine krankhaft beschleunigte Magenentleerung. Sie führt zu einer

Vielzahl von Beschwerden, die sich entweder bereits innerhalb der ersten Stunde (Frühdumping) oder eine bis

drei Stunden nach einer Mahlzeit (Spätdumping) bemerkbar machen. Das Dumping-Syndrom tritt besonders

häufig nach Magenoperationen auf. Lesen Sie hier alles Wichtige über das Dumping-Syndrom: Ursachen,

Beschwerden, Diagnose und Behandlung.

 

Dumping-Syndrom: Beschreibung

Der Begriff Dumping-Syndrom bezeichnet eine krankhaft beschleunigte Magenentleerung (Sturzentleerung). Sie kann verschiedenste Beschwerden auslösen – sowohl im Bereich des Verdauungstraktes (wie Übelkeit, Erbrechen) als auch in anderen Körperregionen (Herzrasen, Schwäche, Zittern). Je nachdem, wie schnell solche Beschwerden nach einer Mahlzeit auftreten, unterscheiden Mediziner zwischen zwei Formen von Dumping-Syndrom, das frühe und das späte Dumping-Syndrom, wobei manchmal auch Mischformen beobachtet werden:

Frühes Dumping-Syndrom (Frühdumping)

Beim frühen Dumping-Syndrom stellen sich Beschwerden bereits innerhalb der ersten Stunde nach einer Mahlzeit ein. Typische Symptome sind etwa:

  • Völlegefühl
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Blähungen
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Magenknurren
  • Herzrasen
  • Ermüdbarkeit
  • Ohnmacht
  • Schwitzen
  • Kopfschmerzen
  • Blässe

Spätes Dumping-Syndrom (Spätdumping)

Beim selteneren späten Dumping-Syndrom kommt es erst ein bis drei Stunden nach einer Mahlzeit zu Beschwerden wie:

  • Schwitzen
  • Zittern
  • Schwäche
  • Konzentrationsstörung
  • Heißhunger
  • Bewusstseinstrübung

Dumping-Syndrom: Häufigkeit

Das Dumping-Syndrom wird bei fünf bis zehn Prozent aller Patienten nach einer Magenoperation beobachtet. Bei bestimmten Eingriffen liegt die Häufigkeit noch viel höher. So entwickeln bis zu 75 Prozent aller Patienten, die sich aufgrund starker Fettsucht (morbide Adipositas: BMI > 40 kg/qm) einer Magenbypass-Operation unterzogen haben, ein Dumping-Syndrom.

 

 

Dumping-Syndrom: Ursachen und mögliche Erkrankungen

Das Dumping-Syndrom ist in erster Linie die Folge einer Magenoperation.

Frühes Dumping-Syndrom

Durch Teilentfernung des Magens mit Entfernung des Magenpförtners (Pylorus) am Magenausgang gelangt unverdünnter Speisebrei zu schnell vom Magen in den Dünndarm – er „stürzt“ gewissermaßen unkontrolliert in den Dünndarm, genauer: in die abführende Schlinge des Leerdarms (Jejunum). Das führt zu einer plötzlichen Dehnung des Dünndarms.   

Besonders problematisch sind sogenannte Speisen mit hohem osmotischem Druck, etwa Süßspeisen, Zucker, Milch. Sie bewirken ein starkes Konzentrationsgefälle zwischen dem Darminhalt und den Blutgefäßen in der Darmwand. Zum Ausgleich wird viel Flüssigkeit aus den Gefäßen in das Innere des Darms abgegeben. Die Folge ist eine Verringerung des Plasmavolumens in den Gefäßen, wodurch der Blutdruck deutlich sinken kann.

Außerdem kommt es zur plötzlichen Freisetzung verschiedener Substanzen aus der Darmwand wie dem Hormon Neurotensin. Dieses stimuliert unter anderem die Darmkontraktion.

Insgesamt ergeben sich dadurch die verschiedenen Symptome, die beim frühen Dumping-Syndrom beobachtet werden.

Spätes Dumping-Syndrom

Beim späten Dumping-Syndrom stehen die Symptome einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) im Vordergrund: Die schnelle Magenentleerung führt zu einer hohen Konzentration von Kohlenhydraten und Zucker (Glukose) im Darm. Diese werden rasch in den Blutkreislauf aufgenommen, was den Blutzuckerspiegel stark in die Höhe treibt (Überzuckerung = Hyperglykämie). Die Folge ist die Freisetzung einer exzessiven Menge des blutzuckersenkenden Hormons Insulin. Dieses sorgt für eine rasche Aufnahme des vielen Blutzuckers in die Körperzellen. Da Insulin längere Zeit im Blut zirkuliert, kann dies schließlich zu einem zu niedrigen Blutzuckerspiegel (Unterzuckerung = Hypoglykämie) führen. Daraus resultieren die verschiedenen Symptome beim späten Dumping-Syndrom wie Schwäche und Heißhunger.

Dumping-Syndrom: Was macht der Arzt?

Ihr Arzt wird sich zunächst ausführlich mit Ihnen über Ihre Beschwerden, eventuelle Vorerkrankungen und Operationen unterhalten (Anamnese). Die Beschreibung der Symptome liefert meist schon einen starken Verdacht auf ein Dumping-Syndrom.

Zur Sicherung der Diagnose kann ein Provokationstest durchgeführt werden, der auf der oralen Einnahme von 50 Gramm Glukose beruht. Es wird gemessen, wie sich dies auf diverse Körperfunktionen auswirkt. Ein Dumping-Syndrom liegt demnach vor, wenn:

  • die Herzfrequenz nach der Glukose-Einnahme um mehr als zehn Schläge pro Minute zunimmt,
  • der Hämatokrit-Wert (prozentueller Anteil der Blutzellen am gesamten Blutvolumen) um mehr als drei Prozent absinkt,
  • die Wasserstoffausscheidung in der Atemluft zunimmt (Hinweis auf frühes Dumping-Syndrom) oder
  • nach anfänglicher Überzuckerung (Hyperglykämie) der Blutzuckerspiegel stark absinkt (Hypoglykämie) oder die typischen Hypoglykämie-Symptome auftreten (Hinweis auf spätes Dumping-Syndrom).

Auch eine Gastroskopie (Magenspiegelung) kann bei Verdacht auf ein Dumping-Syndrom weiterhelfen, indem sie andere mögliche Ursachen für die Beschwerden ausschließt. Manchmal wird auch eine spezielle Röntgenuntersuchung von Magen und Dünndarm durchgeführt (Magen-Darm-Passage, MDP).

So behandelt der Arzt das Dumping-Syndrom

Beim Dumping-Syndrom sind bestimmte Ernährungsregeln einzuhalten. Di e Patienten sollten:

  • die tägliche Kohlenhydratzufuhr einschränken und dabei komplexe Kohlenhydrate wie Vollkornprodukte, Kartoffeln, Gemüse den einfachen Kohlenhydraten (Zucker, Honig, Weißmehlprodukte) vorziehen;
  • den Konsum von Milch und Milchprodukten verringern;
  • mehrere kleine statt wenige große Mahlzeiten pro Tag zu sich nehmen;
  • während einer Mahlzeit und in der ersten halben Stunde danach nichts trinken;

Beim späten Dumping-Syndrom, dessen Beschwerden vor allem auf der plötzlichen Unterzuckerung beruhen, kann im Akutfall Nahrungsaufnahme (vor allem Zucker) helfen.

Wenn die Ernährungsumstellung bei Dumping-Syndrom-Patienten keine nachhaltige Wirkung zeigt, kann der Arzt den zusätzlichen Einsatz von Medikamenten (wie Acarbose, Octreotid) erwägen.

Sollten die oben genannten konservativen Maßnahmen erfolglos bleiben, kann eventuell ein operativer Eingriff notwendig sein, so etwa in schweren Fällen von Dumping-Syndrom nach einer sogenannten Billroth-II-Resektion des Magens: Bei der Billroth-II-Resektion werden die unteren zwei Drittel des Magens einschließlich des Magenpförtners entfernt. Der verbleibende Magenstumpf wird direkt mit dem Leerdarm (Jejunum) verbunden, während der erste Dünndarmabschnitt (Zwölffingerdarm oder Duodenum) blind verschlossen wird. Bei Patienten, die nach dieser Operation unter einem schweren und nicht erfolgreich behandelbaren Dumping-Syndrom leiden, kann eine nachträgliche Korrektur erfolgen – Umwandlung des Billroth-II-Magens in einen Billroth-I-Magen, indem der Magenstumpf direkt mit dem Zwölffingerdarm verbunden wird.

 

 

Dumping-Syndrom: Das können Sie selbst tun

Sie können die Dumping-Syndrom-Therapie am besten unterstützen, indem Sie sich an die Ernährungsempfehlungen des Arztes halten (kohlenhydratarme, eiweißreiche Kost etc.).


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